Unearth

Unearth

18. November 2020 0 Von Christian

Unearth

22,99 €
7.4

Ausstattung

9.0/10

Spielidee

8.0/10

Anleitung

5.0/10

Spielspass

7.5/10

Pros

  • modernes Würfelprinzip
  • tolles Design
  • durch Kundlingskarten hohe Interaktion möglich

Cons

  • sehr umständliche Anleitung
  • aufwendiger Spielaufbau
  • für Nichtspieler ungeeignet

👥       2 – 4 Spieler
     🔞       ab 8 Jahren
          ⏱️       30 – 60 Minuten


Das sagt der Verlag über das Spiel

Vor langer Zeit bauten eure Vorfahren große Städte auf der ganzen Welt und errichteten eine Zivilisation voller Wunder. Doch plötzlich war alles zerstört. 

In Unearth muss euer Stamm Wälder, Wüsten, Inseln, Höhlen und Berge erkunden, um diese verlorenen Städte zu finden und wieder aufzubauen. Beansprucht die Ruinen, indem ihr mit euren Kundlingen die Mehrheit erlangt, baut die Wunder der Vergangenheit mit gesammelten Steinen wieder auf und erlangt den Sieg, indem ihr die Herrlichkeit vergangener Zeiten wiederherstellt. 

Unearth ist ein Würfelplatzierungsspiel für zwei bis vier Spieler, leicht zu erlernen, dabei aber dennoch voller Überraschungen, die die Spieler auf allen Ebenen begeistern werden.


Was muss aufgebaut werden und wie wird gespielt?

Das Spielziel von “Unearth” ist es, das wir und unsere Kundlinge darum wetteifern die meisten Ruinen zu erobern und die meisten Steine zu sammeln, um die prächtigsten Wunder vergangener Zeiten zu erneuern.

Sind wir dabei besserer als unsere Mitspieler, gewinnen wir das Spiel.

Die Spielvorbereitungen sind überraschend umfangreich und schrecken ggf. den ein oder anderen Familien- oder Gelegenheitsspieler ab. Was ist nacheinander zutun?

1. Zuerst müssen alle Steinplättchen, gut gemischt, in den beiliegenden Stoffbeutel gegeben werden.

Der Stoffbeutel ist ausreichend groß dimensioniert um bequem Plättchen zu entnehmen

2. Nun müssen alle Kundlingskarten gemischt werden und jeder Spieler erhält 2 verdeckte Karten. Die restlichen werden als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt.

Die Kundlingskarten ermöglichen strategische Züge

3. Jetzt werden alle großen Ruinenkarten gut gemischt und jeder Spieler erhält eine verdeckte Karte. Im Anschluss werden 5 Ruinenkarte ungesehen zurück in die Schachtel gelegt (bei 2 Spielern 10 Karten).

Bei einem 2-Personen Spiel kommen die 10 oberen Karten zurück in die Schachtel

4. Weiter geht es mit einer zufällig gezogenen Epochenende-Karte, welche unter den Stapel der Ruinenkarten gelegt wird.

Eine Epochenendkarte kommt unter die Ruinen, die restlichen zurück in die Schachtel

5. Ist der Stapel vorbereitet, werden 5 Karten gezogen und offen in einer Reihe in der Tischmitte ausgelegt (bei 2 Spielern 4 Karten).

6. Im Anschluss werden auf jeder Ruinenkarte so viele Steinplättchen platziert wie auf der Karte unten rechts angegeben wird.

Alle ausliegenden Ruinen bekommen die unten rechts angegeben Steinplättchen

7. Nun werden die beiden Karten, kleines und großes Wunder unterhalb der Ruinenkarten ausgelegt. Die zugehörigen Plättchen werden getrennt voneinander gemischt und verdeckt auf den beiden Wunderkarten als verdeckten Stapel abgelegt.

Die Plättchen für kleine und große Wunder kommen gemischt und verdeckt auf die Karten

8. Jetzt werden noch alle besonderen Wunder gemischt und so viele gezogen und aufgedeckt wie Spieler teilnehmen, plus 2 zusätzliche. Im Anschluss werden die zugehörigen besondere Wunderplättchen auf den passende Karten platziert.

Auf die besonderen Wunder werden die passenden Plättchen abgelegt

Jeder Spieler nimmt sich nun ein Würfelset seiner Farbe und wirft alle Würfel. Der Spieler mit der höchsten Summe beginnt das Spiel.

Der vollständige Spielaufbau für 2-Spieler

Ist man am Zug werden folgende Schritte durchgeführt.

Man darf zu beginn seines Zuges, und nur dann, beliebig viele Kundlingskarten ausspielen. Jede ausgespielte Karte wird sofort abgehandelt (ggf. werden ausliegende Würfel neu geworfen) und danach abgelegt, gefolgt von der nächsten Kundlingskarte usw..

Nachdem Kundlingskarten gespielt wurden, oder auch nicht, legt man fest welchen Würfel aus dem eigenen Vorrat man nutzen möchte und auf welche Ruine man setzen will. Nun wird der Würfel geworfen und auf der zuvor genannten Ruine platziert.

Das war der eigene Zug und der nächste Spieler ist auf die gleiche Weise an der Reihe.

Während des Zuges gibt es aber einige Dinge zu beachten:

  • Neuwürfe werden immer von dem Eigentümer des Würfels durchgeführt und der Würfel wird immer auf die Ruine zurückgelegt wo er zuvor lag
  • Nach jeder ausgespielten Karte, einem Wurf oder Neuwurf wird überprüft ob eine Ruine erobert wurde
  • Immer wenn eine 1, 2 oder 3 geworfen wurde, nimmt man sich ein Steinplättchen des jeweiligen Wunders. Liegen dort keine mehr, zieht man einen Blind aus dem Stoffbeutel

Wie wird eine Ruine erobert?

Bei der Überprüfung wird die Summe der Würfel auf der Ruinenkarte mit der Zahl oben links verglichen. Ist diese erreicht oder überschritten nimmt sich der Spieler die Karte, der die höchste Augenzahl auf der Karte liegen hat. Alle anderen Spieler zeieh so viele Kundlingskarten wie sie Würfel zurückbekommen.

Bei einem Gleichstand wird dieser über die Würfel entschieden. Ein W8 schlägt immer einen W6 und ein W6 schlägt immer einen W4. Haben die betroffenen Würfel gleich viele Seiten, so nimmt man den zweithöchsten Würfel usw., bis der Gleichstand aufgelöst wurde. (Sollte es zu dem seltenen Fall kommen das der Gleichstand nicht aufgelöst werden kann, so bekommt keiner die Karte, sondern jeder nimmt seine Würfel zurück und zieht so viele Kundlingskarten wie Würfel auf der Karte lagen.)

Wird eine Ruine genommen, bekommen alle Spieler ihre Würfel zurück. Jetzt wird eine neue Ruine aufgedeckt und die entsprechende Anzahl Steinplättchen darauf gelegt (siehe Punkt 6).

Was hat es mit den Steinplättchen auf sich?

Immer wenn man ein Steinplättchen zu sich nimmt, legt man es in die eigene Auslage. Das Plättchen muss, ausgenommen dem Ersten, so angelegt werden, das eine Seite ein bereits liegendes Plättchen berührt. Wenn man es schafft aus 6 Steinplättchen einen Ring zu bilden, nimmt man sich sofort ein Wunderplättchen und platziert es in der Mitte des Rings.

  • Besteht der Ring aus 6 gleichfarbigen Steinplättchen, nimmt man sich ein zufälliges großes Wunder
  • Besteht der Ring aus mehr als einer Farbe, nimmt man sich ein zufälliges kleines Wunder
  • Besteht der Ring aus exakt den Steinen die auf den besonderen Wundern angeben sind, nimmt man sich das entsprechende besondere Wunder
Beispielhafte Auslage von 3 vollständigen Steinringen, welche die Anforderungen für je ein kleines, großes und besonderes Wunder erfüllen

Wann wird das Spielende eingeläutet?

Sobald alle Ruinen aufgedeckt wurden, liegt nur noch die Epochenend-Karte verdeckt im Stapel. Wird diese aufgedeckt wird ggf. der Text sofort abgehandelt. Danach geht das Spiel weiter bis alle Ruinenkarten erobert wurden.

Jetzt kommt es zur Schlusswertung.

  • Jeder Spieler wertet seine einfarbigen Ruinen-Sets gemäß der Vorgabe (1 Farbe – 2 Punkte; 2 gleiche Farben – 6 Punkte; 3 gleiche Farben – 12 Punkte; 4 gleiche Farben – 20 Punkte; 5 gleiche Farben – 30 Punkte;)
  • Jeder Spieler wertet seine Ruinen-Sets mit allen 5 Farben gemäß der Vorgabe (1 Set mit allen Farben bringt 5 Punkte)
  • Jeder Spieler wertet seine kleinen, großen und besonderen Wunder (die Punkte stehen auf den Plättchen)
  • Jeder Spieler erhält 5 Punkte für je 3 seiner Wunder

Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt die Partie von “Unearth”.


Fazit

“Unearth” ist ein wunderschön gestaltetes Würfelspiel, in dem wir nicht nur die klassischen W6er Würfel haben, sondern auch jeweils einen W4 und W8er Würfel, was eher selten in Spielen vor kommt.

Vom Spielablauf her ist es nach wenigen Zügen nachvollziehbar und nach wenigen Runden erlernbar.

Der Aufbau und die Anleitung allerdings sehen wir sehr kritisch!

Wie eingangs erwähnt, werden sich Nichtspieler oder Familienspieler eher abgeschreckt fühlen! Knapp 15 Seiten Regeln und 11 Schritte für den Spielaufbau sind schon eine Hausnummer, da hat man ja fast weniger zutun beim Aufbau von “Villen des Wahnsinns”! Das hätte man sicher besser lösen können.

Sonst ist “Unearth” ein nettes Spiel in dem man seine Mitspieler über die Kundlingskarten gut ärgern kann und am Abend definitiv seinen Spaß hat.

Wer sich auf das Spiel einlässt wird dies nicht bereuen und die ein oder andere taktische Komponente finden, um das Würfelglück etwas umgehen zu können.

Empfehlen würden wir es trotzdem nur Leuten die geübte Spieler sind, oder mit umständlichen Anleitungen kein Problem haben.


Affiliate-Link zum Spiel


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